Spürnase: Spiele rund um den Geruchssinn

Zur Hinführung zum Thema Gerüche und Geruchssinn eignet sich das Kinderbuch Alis Nase von Yekta Kopan. Zunächst liest man die Erzählung vor, anschließend spricht man mit den Kindern über das Problem von Ali, dass er seine Nase verloren hat. Mithilfe des Buches und mit dem anschließenden Gespräch bekommen Kinder einen ersten Überblick, was die Nase leistet, warum man sie so dringend braucht.
     Um das Thema des Geruchssinns zu vertiefen, eignen sich folgende Spiele.

 

Duftorgel

 Man braucht:
Watte oder Wattepads
verschiedene ätherische Öle (alternativ: Back-Aromastoffe), Beispiele: Orange, Zimt, Bittermandel, Pfefferminze, Thymian
evtl. Einweghandschuhe

Zur Vorbereitung träufelt man auf Wattestäubchen, noch idealer sind Wattepads, die verschiedenen Aromastoffe. Dabei haben sich zu Beginn vier bis fünf verschiedene Duftstoffe bewährt (man kann später die Anzahl erhöhen). Diese werden markiert, um später noch zu wissen, um welchen Geruch es sich handelt. Bei den Wattepads kann man sehr gut Aufkleber, die man für Briefumschläge nutzt, verwenden. Auf diese Aufkleber schreibt man den Duftstoff und klebt es hinten auf die Pads. Möchte man nicht sämtliche Gerüche an seinen Fingern haben oder wenn man allergisch auf bestimmte Stoffe reagiert sind Einweghandschuhe angebracht.
     Ali hat im Bilderbuch ein Problem. Er findet seine Nase nicht mehr, er kann nichts mehr riechen. Wer kann ihm behilflich sein? Wer kann Ali sagen, was er gerade riechen könnte / sollte? Man bittet die Kinder an den Wattepads zu riechen und sie sagen, um welchen Duft es sich handelt. Unterstützen kann man die Kinder mit Aussagen wie mit der Frage: Woran erinnert dich der Duft?
    
Wer kann die meisten Duftstoffe erschnüffeln?

Wenn die Kinder geübt sind in Düfte erkennen, kann man auch schwierigere Düfte nehmen wie Petitgrain, Vetiver, Cajeput, Bergamotte, Geranium und ähnliches.

Eine weitere Variante wäre, dass die Kinder die Duftstoffe nicht mehr durch die intensiven Aromastoffe und / oder ätherischen Öle den richtigen Duft erkennen, sondern das man sie beispielsweise an einer Zimtstange (oder Zimtpulver), Orangensaft etc. riechen lässt. Man kann x-beliebige Stoffe aus dem Bereich der Nahrungsmittel dafür verwenden, außer geruchlose Stoffe wie Zucker und Salz.

Hinweise:
Bei der Verwendung von ätherischen Ölen sollte man die 100% ätherischen Öle benutzen, also weder naturidentische oder synthetisch hergestellte Öle. Naturidentische und synthetisch hergestellte Öle können Allergien und Kopfschmerzen auslösen. Außerdem ist es nicht gut, wenn man mit diesen Ölen in Hautkontakt gerät.
Nach einer gewissen Zeit verfliegen die Duftstoffe, man sollte immer wieder mal nachträufeln, so dass alle Kinder dieselben Chancen haben.

Auf der Spur nach Düften

Wenn Ali die Straße betritt, ist er völlig hilflos, denn er kann die Autos nicht mehr riechen, auch die Menschen nicht, die ihm begegnen, keine Pflanze, keinen Geruch kann er mehr über die Nase wahrnehmen. Er ist orientierungslos. Deshalb ist es gut, wenn man möglichst viele Düfte kennt und diese zugeordnet bekommt.

Mit einem Spaziergang durch den Wald kann man so manchem Duft auf die Spur kommen. Kinder können an den Pflanzen riechen und so manch eine Pflanze gibt ihren wahren Duft erst her, wenn man ihre Blätter reibt wie die Kamille. Bei den Pflanzen sollte man jedoch den hochgiftigen Pflanzen, wie dem Fingerhut, aus dem Weg gehen. Man braucht hierbei selber gute Kenntnisse über Pflanzen.
     Man kann Kinder beschreiben lassen, wie für sie der Waldboden riecht. Herbstlaub, Frühlingswiese usw. eignet sich dafür ebenfalls hervorragend. Dabei gibt es keinerlei Bewertung von richtig oder falsch, jedes Kind nimmt einen Duft anders wahr. Das sensibilisiert nicht nur die Nase, sondern dient auch der Sprachförderung.
    
Lebt man in einer Stadt, kann man Kinder den Geruch von Bäckereien und Drogerien und ähnliches wahrnehmen lassen. Es reicht, wenn man an solchen Geschäften vorbeigeht, man muss diese nicht betreten. Anschließend können die Kinder erzählen, welche Art von Gerüchen sie wahrgenommen haben, ob sie diese mögen oder eher weniger.
    
Sind Kinder richtig gut geübt, so kann man auch mit ihnen durch verschiedene Stadtviertel spazieren, denn jedes Viertel riecht anders. Anschließend können Kinder im Gespräch ihre Eindrücke den anderen Kindern mitteilen.

 

Gegenstück gesucht

Für das Spiel Gegenstück gesucht braucht man dasselbe wie für die Duftorgel, nur das man anstatt einem Wattepad mit einem bestimmten Duftstoff nun zwei Pads mit identischem Duft beträufelt. Zwar haben die ätherischen Öle eine Eigenfarbe, die aber meistens nur minimal von den anderen unterscheiden. Nun mischt man die Pads auf einem Tisch und reihum nimmt jeweils ein Kind ein Pad und erschnüffelt den weiteren Pad, der denselben Duft hat. Wer findet die meisten Gegenstücke?

Eine weitere Variante wäre denkbar, wenn sich zwei Kinder zusammentun, beide bekommen jeweils einen Wattepad mit dem selben Duft an ihr Handgelenk (zum Beispiel durch ein Band) befestigt, beide Kinder bekommen eine Augenbinde und werden an unterschiedlichen Plätzen des Raumes geführt. Nun versuchen sie sich zu finden indem sie schnüffeln, sie dürfen nichts dabei sagen und wenn möglich, sollten auch die anderen Kinder nichts sagen.
     Ziel des Spiels ist es, dass das Kind seinen Partner allein durch den Geruch findet.

 

Zum Abschluss ein kurzer Film über die Welt der Düfte aus der Reihe Löwenzahn:

 © read MaryRead 2015

Kinderbuch

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