Vorlesewettbewerb 2018: Siegerin steht fest

Beste Vorleserin Deutschlands 2018

16 Landessiegerinnen und -sieger lasen heute beim rbb in Berlin / Rund 570.000 Teilnehmern aus 7.000 Schulen beim Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels 2017/18 / Sendung zum Finale am 30. Juni im KiKA.

Zahlen und Fakten

Rund 570.000 Schüler*innen aus über 23.300 Klassen der Jahrgangsstufe 6 waren bundesweit beim 59. Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels am Start. 6.904 Schulen hatten ihre besten Vorleser*innen ins Rennen geschickt. Das sind mehr als 60 Prozent der teilnahmeberechtigten Schulen.

Verteilung nach Bundesländer

Gesamtbeteiligung: 570.000 Kinder an 6.904 Schulen

Statistik vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels

Die besten Beteiligungswerte 1a erzielte Hessen mit 81 Prozent, gefolgt von Rheinland-Pfalz, Bremen und Saarland. Zwölf der 16 Bundesländer übertreffen oder halten die Durchschnittsquote von 60 Prozent, nur vier liegen unter dieser Marke. Darunter das bevölkerungsreichste Nordrhein-Westfalen, das hingegen zahlenmäßig – neben Bayern – die meisten Teilnehmenden stellt.

Teilnehmende

Quelle: Börsenverein des Deutschen Buchhandels

Rund ein Drittel der Vorlesenden im aktuellen Wettbewerb sind Gymnasiasten. Über ein Viertel der teilnehmenden Kinder besuchen eine Haupt- oder Verbundschule (9 Prozent bzw. 18 Prozent) mit optionalem mittlerem Abschluss (z.B. Mittel-, Regel-, Gemeinschaftsschulen). Auf drei Platz drei stehen die Gesamtschulen mit 13 Prozent, gefolgt von Realschulen (12 Prozent) und sechstklassigen Grundschulen (9 Prozent). Das übrige 1 Prozent der Teilnehmenden stammt von nicht eindeutig zuordenbaren Schulformen (freie, Reform-, Modellschulen, Orientierungsstufen etc.). 4 Prozent der angemeldeten Schüler sind Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf im Schwerpunkt Lernen – davon knapp 40 Prozent aus Inklusionsschulen.

Knapp zwei Drittel der Schulsieger sind Mädchen. Die Jungen stellen in diesem Jahr 34 Prozent, holen aber auf den weiterführenden Ebenen etwas auf. Unter den Regional- und Landessiegern kommen sie auf knapp 40 Prozent.

Veranstaltungen deutschlandweit

Quelle: Börsenverein des Deutschen Buchhandels

Etappe für Etappe lesen sich die Besten ans Ziel: Nach den schulinternen Vorrunden im vergangenen Herbst / Winter fanden zwischen Januar und Mai 2018 über 675 Regionalwettbewerbe auf Stadt- Kreis- Bezirks und Landesebene statt. Sie sind eine feste Größe in den regionalen Kulturkalendern und Medien. Ausrichter waren vorwiegend Buchhandlungen und Bibliotheken, aber auch Schulen, Jugendämter und andere Kultureinrichtungen haben sich engagiert.

 

Die beste Vorleserin Deutschlands kommt aus Nordrhein-Westfalen

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Bundessiegerin des Vorlesewettbewerbs 2018 – Victoria Schaay ‖ ©: Foto: Monique Wüstenhagen

Die beste Vorleserin Deutschlands kommt aus Nordrhein-Westfalen. Victoria Schaay, 12, vom Erzb. St. Joseph-Gymnasium in Rheinbach gewann am 20. Juni 2018 das Bundesfinale des 59. Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) in Berlin. Sie las einen Drei-Minuten-Auszug aus „Joki und die Wölfe“ von Grit Poppe (Peter Hammer Verlag) vor und setzte sich damit gegen die 15 anderen Siegerinnen und Sieger der Landeswettbewerbe durch.

Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, überreichte gemeinsam mit der Jury die Urkunden an die Finalistinnen und Finalisten.

„Wir haben heute 16 junge Botschafterinnen und Botschafter für das Buch und das Lesen erlebt. Mit ihrer Begeisterung für das Vorlesen haben sie uns alle angesteckt. Lesen ist nicht nur der Schlüssel zu Bildung und die Grundlage für jede Mediennutzung, es regt die Fantasie an und eröffnet den Zugang zu zahllosen unbekannten Welten“, sagte Riethmüller.

Rund 570.000 Schülerinnen und Schüler aus 7.000 Schulen haben in diesem Jahr am Vorlesewettbewerb teilgenommen und aus ihren Lieblingsbüchern vorgelesen. Nach den schulinternen Vorrunden im Herbst und Winter fanden bis Ende Mai über 600 Regionalwettbewerbe auf Stadt-, Kreis-, Bezirks- und Landesebene statt.

Die 16 Teilnehmenden des Finales in Berlin waren:
Emilie Huchler, Aulendorf (Baden-Württemberg), las aus: „Dinge, über die wir schweigen“ von Lea Dittrich (Südpol Verlag)
Lilly-Mae Green, Eichendorf (Bayern), las aus: „Die Stille meiner Worte“ von Ava Reed (Ueberreuter Verlag)
Johnny Zimmermann, Berlin; las aus: „Die Sockenfresser“ von Pavel Šrut (Fischer KJB)
Hanna Gelmroth, Stücken (Brandenburg), las aus: „Ich bin´s, Kitty“ von Mirjam Pressler (Beltz & Gelberg)
Mia Woraschk, Bremerhaven (Bremen), las aus: „Kirschendiebe“ von Anke Bär (Gerstenberg)
Lena Darcy Richter, Hamburg, las aus: „Eric Fail – Geht`s noch peinlicher?“ von Dina El-Nawab (Ueberreuter)
Emily Stromann, Frankfurt am Main (Hessen), las aus: „Ich wollt, ich wär ein Kaktus“ von Mina Teichert (Planet!)
Josefine May, Lübs (Mecklenburg-Vorpommern), las aus: „Wind und der geheime Sommer“ von Antonia Michaelis (Oetinger)
Leni Fehlhauer, Wallenhorst (Niedersachsen), las aus: „Kannawoniwasein“ von Martin Muser (Carlsen)
Victoria Schaay, Rheinbach (Nordrhein-Westfalen), las aus: „Joki und die Wölfe“ von Grit Poppe (Peter Hammer Verlag)
Leon Christen, Trier (Rheinland-Pfalz), las aus: „Die Verwunschenen“ von Iris Stobbelaer (Beltz & Gelberg)
Leander Neudeck, Püttlingen (Saarland), las aus: „Stechmückensommer“ von Jutta Wilke (Knesebeck)
Lina Mathilde Jerofsky, Dresden (Sachsen), las aus: „Lars, mein Freund“ von Iben Akerlie (dtv Reihe Hanser)
Franziskus Wilkening, Haldensleben (Sachsen-Anhalt), las aus: „Spider“ von Andy Mulligan (rowohlt rotfuchs)
Jona Tophinke, Wyk auf Föhr (Schleswig-Holstein), las aus: „Mist, Oma ist ein Alien“ von Suzanne Main (ars edition)
Sven Gabriel, Erfurt (Thüringen), las aus: „Map of Magic – Die Karte der geheimen Wünsche“ von John Parke Davis (Fischer KJB)

Alle Finalistinnen und Finalisten erhalten ein Medienpaket mit Büchern und einem Hörbuch. Die Bundessiegerin gewinnt zusätzlich den Wanderpokal, eine Medaille, eine Lesung mit einem Jugendbuchautor an ihrer Schule sowie einen BücherScheck im Wert von 50 Euro. Sie wird zudem eingeladen, als Jurymitglied am Finale des nächsten Vorlesewettbewerbs teilzunehmen. Die Bibliothek der Schule der Bundessiegerin erhält zusätzlich eine Auswahl von ca. 40 aktuellen Kinder- und Jugendbüchern, darunter auch die Titel, aus denen die Landessieger beim Bundesfinale vorgelesen haben.

„Joki und die Wölfe“ von Grit Poppe

Ein Wolf trabt durch die märkische Landschaft. Er hat Beute für seine Familie gemacht, der Nachwuchs braucht jetzt schon Fleisch und drängt aus der Höhle. Nur Schwarzohr, der kleinste Welpe, wirkt noch schwach und die Mutter spürt, dass er sie mehr braucht als die kräftigeren Geschwister. Eines Tages geht Schwarzohr bei einem „Ausflug“ verloren. Das Wolfskind ist plötzlich allein in einer unbekannten Welt.

Joki sollte eigentlich Umzugskisten auspacken, stattdessen treibt er sich lieber im Wald herum. Schon bei seinem ersten Streifzug macht er eine Entdeckung: Ein Wolf lebt im Wald! Der Junge beobachtet erst ihn und bald darauf das ganze Rudel. Auch die Wölfe nehmen Joki wahr, doch spüren sie, dass von ihm keine Gefahr ausgeht. Aber als Joki auf den Welpen trifft, der sich verlaufen hat, nimmt er ihn mit und lockt damit das Rudel in die gefährliche Nähe der Menschen. Joki begreift, was er angerichtet hat, und will seinen Fehler wiedergutmachen. Zusammen mit dem Wolfsjungen begibt er sich auf die Suche nach dem Rudel…

Mit Anmerkungen zum Thema Wolf.

Naturbuch-Tipp des Monats Juni 2018 der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur.

Grit Poppe: Joki und die Wölfe
Kinderbuch
Alter: ab 10 Jahre
gebunden
256 Seiten
Format (H x B x T): 22,5 x 15,2 x 2,4 cm
Gewicht: 538 g
erschien: 09.02.2018
Verlag: Peter Hammer
ISBN 978-3-7795-0588-4
Preis: 14,00 € (D), 14,40 €

E-Book: 10,99 € (D, A)

Jury und Unterstützer

Der Jury beim Finale des Vorlesewettbewerbs 2017/18 gehörten an:
– Nilam Farooq (Schauspielerin und Video-Bloggerin)
– Tim Gailus (KiKA-Moderator)
– Max Moor (Moderator, Schauspieler, Autor)
– Angelika Schaack (Hörbuch-Verlegerin) sowie der
– Vorjahressieger Jarik Foth.
Die Veranstaltung moderierte Felix Seibert-Daiker (Das Erste/KiKA).

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Der rbb hat das Finale aufgezeichnet und produziert eine Sendung für den KiKA. Sie wird am 30. Juni 2018 um 17.45 Uhr im KiKA bei „Timster“ ausgestrahlt. Das Erste zeigt im Herbst 2018, zum Start des neuen Wettbewerbs 2018/19, eine weitere Sendung.

Der Vorlesewettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Er wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Im zweiten Jahr fördern die Stiftungen der Sparda-Banken aus Hamburg, Schleswig-Holstein, München, Baden-Württemberg und Hessen den Wettbewerb. Medienpartner sind der rbb und das Kindermagazin „Dein SPIEGEL“.

– Quellen: Börsenverein des Deutschen Buchhandels (diverse Pressemitteilungen) –

© read MaryRead 2018

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Anmerkung:
1a: Die Quote errechnet sich auf Grundlage der dem Börsenverein vorliegenden Schuldatenbank (Quelle: Bildungsserver der Länder) im Verhältnis zu den Teilnehmeranmeldungen. – Angaben ohne Gewähr.


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