Dritter Januar

Inhalt :
> Literaturhistorie
> Friedrich Schiller an Johann Wolfgang von Goethe
> Geboren
> Zustände – Der Umgang mit der Sprache
> Gestorben
> Friedrich Nietzsche an Paul Deussen

Friedrich Schiller erwähnt in einem kurzen Brief an Johann Wolfgang von Goethe ein Theaterstück von August von Kotzebue. Da Friedrich Schiller nichts Näheres darüber aussagt, bleibt unklar, welches Theaterstück er konkret meint.
Von Nizza aus schreibt Friedrich Nietzsche einen Brief an Paul Deussen. Hierbei ist es ein Auszug aus dem Brief.

Literaturhistorie

1814: Uraufführung der Operette „Die Nachtmütze des Propheten Elias“ von August von Kotzebue in Stuttgart.
1843: Das Börsenblatt vom deutschen Buchhandel erscheint zum ersten Mal.
2011: erschien: Tae-Jun Lee : Wann kommt Mama? ( Bilderbuch )

Friedrich Schiller an Johann Wolfgang von Goethe

Weimar, 3. Januar 1800

Ich bin zu der Wiederholung des Kotzebuischen Stücks bei der Verwittweten Herzogin eingeladen, dem ich mich nicht wohl entziehen konnte, weil ich noch keine Visite dort abgestattet, bleibe aber nicht zum Souper. Wenn ich also um acht Uhr zu Ihnen kommen darf und Sie nicht störe, so lasse ich mich gleich vom Palais dahin tragen. Gestern war ich noch auf dem Ball, blieb aber auch nicht beim Essen und hätte Sie gern noch besucht, wenn es nicht zu spät gewesen. Leben Sie recht wohl, ich bitte nur um mündliche Antwort.

Sch.

Geboren:

1969: Marie Darrieussecq, französische Schriftstellerin
1964: Sven Kivisildnik, estnischer Schriftsteller
1964: Toshiyuki Horie, japanischer Übersetzer ( französisch ) und Schriftsteller
1951: Ken Bruen, irischer Schriftsteller
1951: Rosa Montero, spanische Schriftstellerin
1951: Rainer Maria Schröder, deutscher Schriftsteller
1948: Uwe Saeger, deutscher Schriftsteller
1935: Renate Rasp, deutsche Schriftstellerin
1933: Maxie Wander, österreichische Schriftstellerin
1917: Alexander Johann Heinrich Spoerl, deutscher Schriftsteller
1912: Wolf von Aichelburg, deutsch-rumänischer Schriftsteller
1893: Pierre Eugène Drieu la Rochelle, französischer Schriftsteller
1892: John R. R. Tolkien, britischer Schriftsteller
1870: Henry Handel Richardson, australische Schriftstellerin
1867: Elsa Asenijeff, österreichische Schriftstellerin
1856: Clara Anhuth, deutsche Bibliothekarin und Schriftstellerin
1853: Sophie Elkan, schwedische Schriftstellerin
1831: Adolf Mützelburg, deutscher Schriftsteller
1829: Konrad Duden, deutscher Philologe
1827: Michel Rodange, luxemburgischer Schriftsteller
1809: Moritz Gustav Bauschke, deutscher Buchhändler und Schriftsteller
1803: Douglas William Jerrold, englischer Dichter und Dramatiker
1737: Heinrich Wilhelm von Gerstenberg, deutscher Dichter
1698: Pietro Antonio Domenico Bonaventura Trapassi, italienischer Dichter
106 v.Chr.: Marcus Tullius Cicero, römischer Schriftsteller

Zustände – Der Umgang mit der Sprache

Am 3. Januar 2017 war der Artikel „Unser Dogma ist einfach“ von dem Schriftsteller Kristof Magnusson in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung abgedruckt. Darin geht es um den Umgang mit der Sprache und er verteidigt die Ansicht, dass er der einfachen Sprache durchaus etwas abgewinnen kann.
Auch wenn man diesen Artikel nicht gelesen hat, so liegt es auf der Hand, dass die angewendete Sprache verrät, von welcher Art Publikum man verstanden werden will und wer einen besser nicht verstehen sollte. Zudem geht es auch darum, dass Autoren sich repräsentieren wollen und auch hierbei geht es um die Zielgruppe. Letztendlich kann fast jeder Sachverhalt in einfachen und klaren Aussagen mitgeteilt werden, man kann diese aber auch möglichst lang und breit, vielleicht auch möglichst kompliziert erklären, sodass man von vornherein bestimmte Leser abschreckt. Die Leserschaft bekommt dabei das Gefühl, dass sie entweder über zu wenig Bildung verfügt und zu dumm sei, den Text zu verstehen, oder dass sie sich auf die Schulter klopfen kann und mit erhobenem Haupt für sich in Anspruch nehmen darf, dass sie auch schwierige Texte analysieren kann. Dabei liegt es gar nicht so sehr an den Lesern sondern vielmehr an dem Verfasser selbst, denn dieser entscheidet darüber, wie er den Text formuliert. Je nachdem über welchen Wort- und Sprachschatz der Autor verfügt, verliert er gegebenenfalls den Blick für das Lesepublikum, aber die Verantwortung liegt in erster Linie beim Autor, der darüber verfügt, inwiefern und von wem er verstanden werden will.

Gestorben

1654: Matsunaga Teitoku, japanischer Gelehrter und Dichter
1682: Olof Verelius, schwedischer Sprachforscher
1840: Johann Ulrich Hegner, schweizerischer Schriftsteller
1875: Pierre Athanase Larousse, französischer Schriftsteller
1882: William Harrison Ainsworth, englischer Schriftsteller
1900: Dmitri Wassiljewitsch Grigorowitsch, russischer Schriftsteller
1912: Felix Dahn, deutscher Schriftsteller
1922: Berthold Gustav Gottlieb Delbrück, deutscher Linguist
1922: Friedrich Wilhelm Voigt, Schuhmacher, bekannt als „Hauptmann von Köpenick“ bei Carl Zuckmayer
1923: Jaroslav Hašek, tschechischer Schriftsteller
1924: Jiří Karel Wolker, tschechischer Dichter
1947: Friedrich Wilhelm Ernst Hardt, deutscher Übersetzer ( französisch ) und Schriftsteller
1970: Raúl Aparicio, kubanischer Schriftsteller
1975: Robert Neumann, deutscher und englischsprachiger Schriftsteller
1983: Jens Rehn, deutscher Schriftsteller
1988: Rose Ausländer, deutsche und englischsprachige Dichterin
1989: Robert Thomas, französischer Schriftsteller
2011: Eva Strittmatter, deutsche Schriftstellerin

Friedrich Nietzsche an Paul Deussen

Nizza (France), Pension de Genève ,

3. Januar 1888.

Lieber Freund,
das Jahr hat begonnen, ich schreibe eben zum ersten Male seine drei Achten: was kann ich zu seinen Ehren Besseres tun, als meinem alten Freunde Deussen einen Neujahrsbrief zu schreiben? Zumal derselbe in diesem Falle auch zugleich ein Geburtstagsbrief sein wird.
Wie alt man schon ist? Wie jung man noch werden wird? …
Ich habe einen so hohen Begriff von Deiner tätigen und tapferen Existenz, daß es wenig Sinn hat, besondre Wünsche auszudrücken. Wer einen eigenen Willen in die Dinge zu legen hat, über den werden die Dinge nicht Herr; zuletzt arrangieren sich die Zufälle noch nach unsern eigentlichsten Bedürfnissen. Ich erstaune oft, wie wenig die äußerste Ungunst des Schicksals über einen Willen vermag. Oder vielmehr: ich sage mir, wie sehr der Wille selbst Schicksal sein muß, daß er immer wieder auch gegen das Schicksal Recht bekommt, ὑπὲρ μόρον

[…]

Von Herzen
Dein Nietzsche.

– Daniela Walter –
© read MaryRead 2017

Literaturgeschichte

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