Brief: Martin Luther an Elisabeth Agricola

13. November 1536

Meiner freundlichen lieben Gevatter Elsen, Magister Eislebin, der tugendsamen Frauen und sonderlichen Gonnerinne aller frommen Leuten.
Mein arm Paternoster, liebe Else, liebe Gevatter, auch fast mein liebe Tochter! Mein Herr Käthe läßt Dir sehr viel Guets sagen, und ist Dir ja von Herzen hold, denn sie Deiner Wohlthat nicht vergisset, und kann ich auch was darzu thun (als ich große Hoffnunge habe) daß du wieder zu uns anher gen Wittemberg kommest, das werde ich nicht lassen. Denn ich gedenke, Deinen Magister helfen anzubringen, so best ich kann, wie er Dir wohl wird sagen. Hiemit Gott befohlen, und gläubest, daß ichs mit Dir und den Deinen treulich meine, so weit mein Vermugen reicht. Gott helfe uns (wie er denn thuet) allen und hore unser Gebet . Amen.

Grußet mir auch von unseretwegen Deinen lieben Sohn und Tochter und Schwester.

Martinus Lutherus D.

Quelle: Dr. Martin Luther’s sämmtliche Werke in beiden Originalsprachen Herausgegeben von J. K. Irmischer. Chr. S. Th. Elsperger, H. Schmid, H. Schmidt und E. C. Enders Briefwechsel Elfter Band. Calw & Stuttgart. Verlag der Vereinsbuchhandlung. 1907.

Anmerkung :
Noch im selben Jahr, 1536 , kann Johannes Agricola , seine Frau Elisabeth und seine acht Kinder bei Martin Luther Unterschlupf finden. Johannes Agricola hofft, dass er an die Wittenberger Universität berufen wird.

Quelle: Lyndal Roper: Luther. Der Mensch Martin Luther , S. Fischer Verlag – Frankfurt am Main, 2016 , S. 389

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