Lesung in der Stadtbibliothek Siegen aus dem Bilderbuch „Pablos Piňata“ von Arzu Gürz Abay im Rahmen der Interkulturellen Tage 2018

Eine Gute Idee…

… ein Kinderbuch, quasi frisch erschienen, in mehreren Sprachen vorzulesen. „Pablos Piňata“ von Arzu Gürz Abay bietet sich geradezu an, es im Rahmen der derzeitigen bundesweiten Interkulturellen Tage vorzustellen, gibt es doch allerlei Gesprächsmöglichkeiten.

Die Besucher wurden am Dienstag, den 25.09.2018 in der Stadtbibliothek Siegen mit einem bunten Pferd aus Pappmaschee empfangen, eine Nachahmung von dem Cover des Bilderbuchs, machte neugierig. Eine nette Idee und die Lesung schien vielversprechend zu werden, doch die erste Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten. Weit und breit waren keine Kinder zu sehen bis auf ein Säugling, dass zu einem der Vorleserinnen gehörte. Andererseits war es wiederum nicht überraschend, denn die Lesung fand am Vormittag statt, also zu einer Zeit, in der die Kinder in den Tagesstätten sind und offenbar hatte man versäumt, die Kindergärten aus der Umgebung auf diese Veranstaltung aufmerksam zu machen.

Die Autorin des Kinderbuchs, Arzu Gürz Abay wurde 1972 in Berlin geboren, hat einige Kinderbücher geschrieben, sie wurde mehrmals dafür ausgezeichnet. Dass ihr neues Bilderbuch im Amiguitos Verlag publiziert wurde, stellt ein Novum dar, bisher wurden ihre Bücher überwiegend im Anadolu Schulbuchverlag und Talisa Verlag veröffentlicht. Der Amiguitos Verlag hat den Schwerpunkt im spanischen Kulturbereich und da das Bilderbuch „PablosPiňata“ eine Spielidee aus Mexiko aufgreift, lag es für den Verlag nahe, dieses auch dort zu publizieren.

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Einige Erwachsene sind zur Lesung erschienen, die in vier Sprachen (Arabisch, Russisch, Türkisch und Deutsch) abgehalten wurde. Es hätte nun sehr interessant werden können, wenn man die Besucher*innen, die aus verschiedenen Kulturräumen stammen, gefragt hätte, wie in ihren Herkunftsländern Geburtstag gefeiert wird, ob und wie mit Kindern bei solche einer Feierlichkeit gespielt wird, doch nichts dergleichen fragte man, stattdessen stures zuhören. Vermutlich wäre es den Kindern nicht anders ergangen als den Erwachsenen, eine ermüdende Lesung, da hilft auch nicht das Argument, dass Kinder sich hätten bewegen dürfen, sie hätten schlicht nicht zugehört. Dass eine Lesung für Kinder deutlich ansprechender gestaltet werden kann, bewies die Kreuztaler Stadtbibliothek als sie im Rahmen „Nacht der Bibliotheken“ das Bilderbuch „Wolkenbrot“ von Baek Hee Na vorstellten. Dort wurde es mit einem Bilderbuchkino begleitet, darüber hinaus wurden die Kinder nach und nach in die Lesung mit eingebunden.
     Am Dienstag morgen wurde eine Möglichkeit, Mehrsprachigkeit den Besuchern als Bereicherung nahe zulegen, vertan. Und wenn erst mal die Ernüchterung eintritt, ist es schwer, diese wieder einzufangen, da half es auch nicht mehr, dass am Ende das bunte Pferd aus Pappmaschee mithilfe eines Stockes zerstört werden durfte, was offenbar Spaß bereitete und die zahlreichen Schokoladentaler sich im Raum verteilten.

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